Mit dem Weltfrauentag am achten März stand der Monat ganz im Zeichen des weiblichen Geschlechts. Die Auseinandersetzung mit Feminismus oder Sexismus darf uns aber das ganze Jahr über begleiten. Wie das am besten funktioniert? Mit Büchern, die von Frauen für die ganze Welt geschrieben wurden. Unsere Leseliste für den Frühling enthält fünf Bücher zum Thema – vom fiktionalen Thriller bis zur humorvollen Auseinandersetzung. Alle haben jedoch eines gemeinsam, sie suchen nach Antworten auf Fragen: Wie leben Frauen? Wie lieben Frauen? Wie begehren Frauen? Und last but not least: Was wollen Frauen?
Three Women – Lisa Taddeo
Es zählt zu den meist diskutierten feministischen Büchern der letzten zwei Jahre und sorgte für einen kleinen Aufschrei: In „three women“ schreibt die Autorin und Journalistin vom weiblichen Begehren und erzählt die wahren Geschichten von drei Frauen. Von Sloane, die vor den Augen ihres Mannes mit anderen schläft, weil es ihm gefällt. Von Maggie, die ihrem Lehrer verfällt und dann alleine mit den Konsequenzen leben muss. Und von Lina, die eine Affäre beginnt, weil ihr Mann sie nicht einmal mehr anrührt, geschweige denn küsst.
Alte weiße Männer – Sophie Passmann
Sophie Passmann will es wissen: Wie wird der alte weiße Mann definiert? Was macht ihn aus? Wie tickt er? Also setzt sie sich mit 15 deutschen weißen Männern aus Kunst, Kultur, Politik etc. zusammen und fragt gnadenlos: Bist du einer? Dabei setzt die Zeit-Journalistin auf Witz und Charme, bleibt aber immer konkret bei der Sache. Das mit Abstand lustigste Kapitel? Ein Interview mit ihrem Vater im Restaurant.
Whisper Network – Chandler Baker
Ideal für alle Thriller-Fans: Sloane, Ardie und Grace arbeiten in der Rechtsabteilung einer der größten Sportfirmen Nordamerikas. Alle drei sind erfolgreich, alle drei leiden aber auch unter ihrem übergriffigen Vorgesetzten, Ames. Als bekannt wird, dass er die Geschäftsleitung übernehmen soll, beschließen sie zu handeln. Kurze Zeit später stirbt Ames. Und ein Teufelskreis beginnt. Baker schreibt nicht nur über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, sondern nimmt sich in ihrem Roman auch noch weiteren Tabuthemen an. So erzählt sie beispielsweise mit der Figur von Grace die Geschichte einer jungen Mutter, die an postnatalen Depressionen leidet und lieber ihrem Beruf nachgeht, als sich ihrem Kind zu widmen. Ein ehrlicher und fesselnder Roman über das Frausein.
Sexuell verfügbar – Caroline Rosales
In „Sexuell verfügbar“ schreibt Caroline Rosales vom Nährboden patriarchalischer Strukturen. Davon, dass es bereits kleinen Mädchen eingetrichtert wird, immer lieb zu sein, höflich zu sein, und dem Onkel immer ein Küsschen zu geben. Frech sein ist nur was für die Buben. Sie schreibt von der Gesellschaft, davon, wie Frauen gesehen werden. Wie hart es noch immer ist, als Frau in Branchen zu bestehen. Wie sie wahrgenommen werden. Und wie sie sich selbst wahrnehmen. Dabei bezieht sich die Journalistin auf eigene Erfahrungen und spricht für alle Frauen auf dieser Welt. Wer dieses Buch liest, wird zustimmend mit dem Kopf nicken und sich in mehr als nur einem Kapitel wiederfinden.
Feminismus – Juliane Frisse
Bevor darüber diskutiert wird, muss noch so einiges definiert und erklärt werden: Das dachte sich zumindest Juliane Frisse und schrieb für die Reihe „Carlsen Klartext“ das Buch „Feminismus“. Darin erklärt sie die wichtigsten Begriffe zum Thema, gibt einen Überblick zur #metoo-Debatte, setzt sich mit genderneutraler und gleichgeschlechtlicher Sprache auseinander und beleuchtet die Geschichte feministischer Bewegungen und ihrer Anfänge. Das perfekte Einsteigerbuch für jeden, der sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Außerdem mit dabei: Inspirierende Zitate von starken Frauen.
Gastbeitrag, Cornelia Scheucher, Journalistin aus Graz. Anzeige wegen Markennennung.