Besonders freut es mich, wenn sich was tut in unserem schönen Graz. Noch mehr, wenn dahinter starke Frauen stehen, die sich mit viel Mut eine Leidenschaft zum Beruf gemacht haben und damit weit über unser Städtchen hinaus wirken. Eine davon ist Eva Hebenstreit, die mit ihrer sehr persönlichen Auswahl an K-Beauty-Produkten in ihrem neuen Onlineshop zu einem Fixplatz in meinem Browser-Verlauf geworden ist. Vor rund vier Monaten gründete sie mit ihrem Partner Moonbear Cosmetics. Spezialisiert hat sich Eva ausschließlich auf koreanische Gesichtspflege. Ein lang herbeigesehntes Unikat mit österreichischen Wurzeln, gerade, wenn ihr wie ich alle beliebten Marken früher in unterschiedlichsten Shops mühsam zusammensuchen musstet. Abseits ihres neuen digitalen Babys habe ich mit Eva über Skin Positivity, eine sinnhafte K-Beauty-Pflegeroutine sowie die Steps in ihrer Hautpflege, die sie nie auslassen würde, gesprochen. Mehr als spannend: Die harte Realität einer Neugründung abseits der romantischen Anfangseuphorie.
Liebe Eva, erzähl uns doch mal kurz deine Skin Story. Warum die Beschäftigung mit koreanischer Hautpflege?
Ich bin vor einigen Jahren eher zufällig über die koreanische Skincare gestolpert. Ich hatte – zum ersten Mal in meinem Leben – wirkliche Hautprobleme in Form einer perioralen Dermatitis und war auf der Suche nach einer Lösung. Das anschließende komplette Weglassen von Hautpflege war zwar hilfreich und hat die Mundrose abgeschwächt/verbessert, aber irgendwie bin ich einfach nicht mehr auf den Ursprungszustand gekommen. Deswegen habe ich sehr viel recherchiert, gelesen und bin im Internet auf die koreanische Hautpflege gestoßen. All die gewonnenen Informationen, Ansätze, Grundlagen und die gesamte Philosophie waren für mich so überzeugend und logisch, dass ich einfach anfangen musste diese Produkte auszuprobieren. Um ehrlich zu sein: Mit dem Kauf und dem Test des ersten Produkts aus Korea war ich überwältigt. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich gar nicht mehr aufhören mich weiter damit zu beschäftigen…
Worauf legst du Wert bei der Auswahl deiner Produkte im Shop?
Die großen Eckpfeiler bei meiner Auswahl bilden die Authentizität, Vielfältigkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit. Alle Produkte, die ich in meinem Shop verkaufe, habe ich selbst ausprobiert und getestet. Nur so ist man in der Lage, authentisch und glaubhaft über ein Produkt zu sprechen und kann dieses dann in weiterer Folge auch bedenkenlos anbieten.
Vielfältigkeit, im Sinne einer Wahlmöglichkeit für den/die Kunden/in halte ich auch für ungemein wichtiges Thema, da keine Haut der anderen gleicht und somit eine möglichst breite Auswahl an wirksamen Produkten (auch innerhalb einer Produktkategorie) einfach notwendig ist.
Last but not least, bilden die Effizienz und Nachhaltigkeit ein entscheidendes Auswahlkriterium. Möglichst gute Inhaltsstoffe, frei von Parabenen, Mineralöl, Silikonen, künstliche Farb- und Duftstoffen und tierversuchsfreie Herstellung kann an dieser Stelle nicht oft genug erwähnt werden.
Was war die größte Herausforderung bei der Gründung deines Business?
Zwei große Punkte fallen mir auf die Schnelle dazu ein: Zum einen war da gleich anfänglich die bittere Erkenntnis, dass man viele seiner „Holy grail“ Produkte aus Korea nicht so einfach nach Europa importieren kann, weil es in der Kommunikation mit den asiatischen Firmen natürlich eine große Sprachbarriere gibt und darüber hinaus eine Vielzahl dieser begehrten Produkte noch gar nicht EU-zertifiziert ist, was man in seiner anfänglich romantischen Euphorie natürlich nicht bedenkt. Zum anderen galt es dann auch noch die ganzen trockenen Themen wie Firmengründung, rechtliche Rahmenbedingungen eines Online-Shops (AGBs, Datenschutz, Widerrufsrecht etc.) abzuarbeiten, sowie einen geeigneten Payment Service Provider und Versanddienstleister des Vertrauens zu finden. Für mich als kreativer Mensch schlichtweg ein Alptraum! Zum Glück hatte ich hier eine große Unterstützung von Seiten meines Partners und meiner Familie.
Muss man wirklich alle 10 Steps eines koreanischen Pflegerituals einhalten?
Absolut nicht. Man muss ehrlich sagen, dass die berühmt-berüchtigte „10 Steps Skincare Routine“ vor allem hierzulande leicht missverstanden wird.
Es geht nicht darum, jeden Tag 10 verschiedene Schritte durchzumachen. Schließlich soll man ja nicht tagtäglich die Haut peelen oder abends Sonnenschutz verwenden. Es handelt sich dabei lediglich um eine Auflistung von empfohlenen Skincare Steps für eine allumfassende Pflegeroutine, welche aber nicht täglich penibel abgehandelt werden muss/soll.
Vielmehr geht es darum, auf die eigene Haut zu hören und nur das zu machen was diese gerade braucht. Ich rotiere beispielsweise tagtäglich in meiner Produktauswahl sowie in der Menge der Steps – Mal sind es 4 Steps, ein andermal 8 Steps, dann wieder nur 5 Steps, usw. Wichtig ist in sich hinein zu hören dabei jedes Mal aufs Neue individuell für sich zu entscheiden, wieviel Zeit und Energie für die Hautpflege genutzt wird.
Welche Steps würdest du in deiner Routine nie auslassen?
Haha. Für mich ist es wirklich schwierig zu sagen, welche Steps innerhalb meiner Routine die essentiellsten sind, da ich jeden einzelnen davon genieße und als sehr wichtig erachte. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, würde ich wahrscheinlich wohl den DOUBLE CLEANSE sowie ausreichend SONNENSCHUTZ wählen. Ohne diese Steps geht für mich gar nichts. Warum? Die sanfte und effektive Reinigung der Haut bildet meiner Meinung nach die Grundlage für alle weiteren Schritte innerhalb der Skincare Routine. Wird das Gesicht nicht gut gereinigt, können die nachfolgenden Steps nicht effektiv wirken und man schichtet einfach nur Produkte auf eine ungereinigte Haut, was schlussendlich erst recht zu Irritationen und Unreinheiten führt. Der Sonnenschutz untertags ist der nächste Step, den ich niemals weglassen würde.
Egal ob es schneit oder die Sonne scheint. UVA und UVB Strahlen sind allgegenwärtig, selbst hinter Glas im Auto oder in der eigenen Wohnung, oder auch selbst dann wenn die Sonne sich vermeintlich hinter einer Wolkendecke versteckt.
Zuviel Sonneneinstrahlung ist nachweislich für das vorzeitige Altern der Haut verantwortlich, darum gibt es für mich auch kein besseres „Anti-Aging“ Mittel als die konsequente Nutzung von Sonnencreme.
Deine Lieblingsprodukte derzeit, worauf kannst du nicht verzichten?
Hm. Da ich immer wieder ganz viele neue Produkte ausprobiere, gibt es eine Vielzahl an Lieblingsprodukten. Diese aufzulisten wäre wahrscheinlich etwas zeitraubend, aber aktuell bin ich ganz verliebt in meine UV Protector Essenz von Troiareuke Seoul. Troiareuke ist ein Professional Skincare Brand, das hauptsächlich in koreanischen Spas und Beauty-Kliniken vertrieben wird. Dieser Sonnenschutz verhält sich auf der Haut wie Wasser, zieht super schnell ein und gibt der Haut dennoch unglaublich viel Feuchtigkeit – und das bei 50 SPF Lichtschutzfaktor. Es macht mich unglaublich stolz, dass ich einige Produkte dieser Firma in meinem Online Shop anbieten kann und auch der einzige Anbieter dieser Marke in Österreich bin.
Was machst du sonst noch, wenn du nicht gerade auf der Suche nach #beautyinnovations bist?
Meine andere Leidenschaft liegt ganz und gar in der Illustration und Kunst. Ich selbst bin ja studierte Designerin und habe schon seit frühen Jugendjahren immer gezeichnet und mein Hobby zum Beruf gemacht. Diese Leidenschaft ergänzt sich teilwiese sogar mit meiner Beauty-Affinität. So kombiniere ich manchmal in meinem IG Beauty Feed meine Produktreviews mit meinen Illustrationen und kann so beide Leidenschaften perfekt miteinander verschmelzen lassen.
Welche Message würdest du den Leserinnen gerne zum Thema Wohlfühlen in der eigenen Haut / Skin Positivity mitgeben?
Hört auf eure Haut, versucht herauszufinden was diese benötigt und verabschiedet euch von der Idee der immerwährenden perfekten „flawless skin“- Es ist vollkommen normal (mit der Zeit) sichtbare Poren, kleine Makel, feine Linien und so weiter zu haben. Well-Aging sozusagen. Was zählt, ist einzig und allein der Umstand, dass die Haut gesund und gepflegt ist. UND: Eine gesunde Haut strahlt von alleine!
Danke, liebe Eva!
Anzeige wegen Markennennung.