Manchmal entscheidet auch bei Kurztrips das nötige Glück über Erfolg und Misserfolg eines vermeintlich spaßigen Wochenendes. Diesmal war Wien an der Reihe. Wieder einmal. Wenn das Grazer Provinzleben die Gemütslage zu kippen droht, tut es gut, das Weite, oder im Fall von Wien: das Naheliegende zu suchen. Wien mit dem Auto: ein Katzensprung. Geht immer. Den Grazer Grant hinter sich lassen, hin und wieder ein erfolgsversprechendes Rezept für mentale Erholung und Abwechslung im Alltag. Manchmal bereichert es die von der Arbeitswoche strapazierten Vibes, beim wohlverdienten Kaffee auch ab und zu anderen Gesichtern gegenüberzusitzen. Wer jetzt aber mit einer speziellen Liebeserklärung an Wien rechnet, sollte rasch weiterklicken, Es kam alles ganz anders, als von kurzer Hand geplant.
Normalerweise ist Wien eine sichere Bank. Hipster Hangouts gibt es wie Sand am Meer. Besonders der 7. Bezirk lässt diesbezüglich keine Wünsche offen. Es gibt genügend Coffeespots, Delis, Bakeries und Juice-Läden, die Neubau zum Wiener Boboville machen. Ihr wisst Bescheid, Was es noch im siebten Bezirk gibt? Fancy Hotels. In meinem Fall: das 25hours Hotel Wien beim Museumsquartier. Warum? Zentrale Lage. Unaufgeregte Atmosphäre. Umgängliches Service. Genügend Komfortzonen. Übrigens: Von Shopping-Exzessen soll heute ausnahmsweise mal nicht die Rede sein. Fashion-Gott, vergib mir!
Aber der Reihe nach. Das Wochenende war für Wien reserviert. Und ein Zimmer im 25hours Hotel für uns. Mit genügend Plänen im Gepäck und der Provinz im Rücken ging es los. Knapp zwei Stunden Autofahrt später war die Stimmung aufgeregt bis euphorisch. Von der Hotelgarage ging es direkt in den Dachboden, die gehypte Lounge im achten und letzten Stock mit Blick auf Park und Parlament ist jeden Hype wert. Sage ich. In unserem Fall war die Lounge kein Afterwork-Hotspot, sondern ein Pre-Weekend Coffeeplace. Wichtig, sehr wichtig. Das Stimmungsbarometer war zu diesem Zeitpunkt noch im tiefgrünen Bereich.
Nächste Station: Zirkuszimmer. Klarer Schnitt, Megasicht auf den Park und helle Atmosphäre. Menschen mit paranoiden Vorstellungen werden ihren Spaß haben, auf den verspielten Hotelzimmerwänden tummeln sich surreale Überraschungen: Manege frei für das zimmereigene Kuriositätenkabinett! Spaßfaktor: extrem hoch. Aber bevor ich vom Thema abkomme: Alles, was jetzt passierte, war nicht geplant, nicht gewollt und kann ich nur mit einem Wort beschreiben: Regen. Auf meiner Checkliste steht seit Ewigkeiten: Laufen entlang des Donaukanals. Shopping-Delirien mit todmüden Beinen standen dem bis dato im Weg. Doch diesmal sollte alles anders werden.
Aber: Die ganze Sporttasche mit 13 unterschiedlichen Outfits und Farbkombos wurde umsonst gepackt. Danke, Regen! Alternativprogramm: Essen. Perfekt, denn eine meiner beliebten Anlaufstellen für Burger in Wien befindet sich im Hotelgarten, das Burger DeVille. Zwei Mal umfallen bis zu Burger und Fries. Nicht so heute. Kein schönes Wetter, keine guten Burger. Grazer Grant, geh hin, wo du hergekommen bist. Devise: nicht aufgeben. Ein paar schwache Momente später sitzen wir im 1500 Foodmakers und bestellen den italienischen Bruder vom Burger. Raw serviert auf einem Brett, minimalistisch aber exakt belegt, kam er daher, der Pizza Blockbuster. Absolute Empfehlung. Auch wenn eine holländische Reisegruppe vorerst die Pizzaöfen in Beschlag genommen hat.
Dem Miesepeter-Regen setzte das i-Tüpfelchen auf: Das Top-Eis, gesucht und gefunden im Veganista (Neustiftgasse), landet flächendeckend auf meinem neuen Top, gesucht und gefunden bei Urban Outfitters (Mariahilferstraße). Ja, ich wurde schwach. Das Wochenende war lange, der Regen schuld am Shopping-Rückfall. Meine beloved Sonnenbrille von Grunge Glasses fand ihren Weg nicht mehr mit mir aus der Umkleidekabine heraus, nachfolgende Hipster erfreuen sich ihrer noch heute. Die Story vom verlorenen U-Bahn-Ticket ist allerdings Stoff für die nächste Geschichte. Und daher, mein geliebtes Wien: Wir haben noch eine Rechnung offen!
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Mit herzlichem Dank für die Einladung 25 Hours Hotel beim Museumsquartier.